Kitas
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Die Gewerkschaft Verdi hat zu dreitägigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen sind zahlreiche Bereiche, darunter die Müllabfuhr, Kitas, Horte, Sparkassen und kommunale Verwaltungen. Der Protest richtet sich gegen das bisher fehlende Angebot der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen.

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Müllabfuhr in Brandenburg bereits betroffen

Seit Mittwochmorgen streiken die Entsorgungsbetriebe in Brandenburg. In Potsdam (STEP), Potsdam-Mittelmark (APM) und Südbrandenburg (SBAZV) wurde die Arbeit niedergelegt. Dadurch bleiben viele Recyclinghöfe geschlossen. In Berlin wird der Streik ab Donnerstag ausgeweitet.

Hintergrund ist die bundesweite Tarifrunde für den öffentlichen Dienst. Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 350 Euro monatlich zusätzlich. Zudem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage, um die hohe Arbeitsbelastung auszugleichen. Bisher liegt kein Angebot der Arbeitgeberseite vor.

Streik in Kitas, Horten und Verwaltungen

Am Donnerstag werden die Streiks auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes ausgedehnt. Betroffen sind Kitas, Horte, Kommunalverwaltungen und Sparkassen in den Landkreisen Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße sowie in der Stadt Cottbus.

Laut Verdi bleiben die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehr sowie die Rettungs-Leitstelle Lausitz von den Streiks ausgenommen. Auch am Freitag wird der Protest fortgesetzt: Die Beschäftigten der Stadt- und Kreisverwaltungen sowie kommunaler Einrichtungen in Potsdam und dem westlichen Brandenburg werden die Arbeit niederlegen.

Gesundheitswesen ebenfalls betroffen

Auch das Gesundheitswesen ist von den Streiks nicht ausgenommen. Am Donnerstag und Freitag werden Beschäftigte der Charité und der Vivantes-Kliniken ihre Arbeit niederlegen. Betroffen sind nicht-ärztliches Personal wie Pflegekräfte und Therapeuten. Auch die Mitarbeiter des Charité Facility Managements (CFM) beteiligen sich. Sie befinden sich in einer eigenen Tarifrunde und fordern die gleiche Bezahlung wie die übrigen Charité-Beschäftigten.

Die Charité hat angekündigt, in dieser Zeit nicht dringende Operationen zu verschieben. Dringende Eingriffe wie Tumor-Operationen, Transplantationen und Notfallversorgungen sollen jedoch weiterhin durchgeführt werden. Die betroffenen Patienten werden kontaktiert und erhalten neue Termine.

Arbeitgeber lehnen Forderungen ab

Die Arbeitgeberseite weist die Forderungen von Verdi als nicht finanzierbar zurück. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat eine ernsthafte Verhandlungslösung zugesichert, doch bisher gab es in den Gesprächen keine Annäherung.

Einige Mitglieder des Verbands der Kommunalen Arbeitgeber (VKA) fordern sogar, komplett auf Lohnerhöhungen zu verzichten. Die Verhandlungen betreffen insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte, darunter Erzieher, Krankenpfleger, Busfahrer und Feuerwehrleute. Ob es in der dritten Verhandlungsrunde ab dem 14. März eine Einigung gibt, bleibt abzuwarten.

Quelle: rbb24.de