BVG-Streik in Berlin
BVG-Streik in Berlin, pixabay/Foto illustrativ

Ein erneuter Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat am Mittwoch begonnen und führt zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr. Seit 3 Uhr morgens fahren weder U-Bahnen noch Straßenbahnen, und auch viele Busse bleiben im Depot. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem 48-stündigen Arbeitskampf aufgerufen, der bis Freitag um 3 Uhr andauern soll. Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag sind weiterhin festgefahren, ein unbefristeter Streik bleibt eine Möglichkeit.

Inhaltsverzeichnis:

Verkehrschaos auf Berlins Straßen

Der Streik hat massive Auswirkungen auf den Berufsverkehr. Laut der Verkehrsinformationszentrale gibt es erhebliche Staus auf fast allen Hauptstraßen in die Stadt. Besonders betroffen sind:

  • Prenzlauer Promenade
  • Ostseestraße
  • Schönhauser Allee
  • Bornholmer Straße

Pendlerinnen und Pendler müssen mit Wartezeiten von über 20 Minuten rechnen.

Alternative Verkehrsmittel

Einige Verkehrsmittel sind trotz des Streiks weiterhin in Betrieb. Dazu gehören:

  • S-Bahn
  • Regionalbahnen
  • Einige Buslinien, die nicht von der BVG betrieben werden
  • Fähren F10, F11 und F12

Einige Buslinien bleiben ebenfalls in Betrieb, darunter:

  • 106
  • 114
  • 118

Andere Linien verkehren mit eingeschränktem Angebot.

Kritik an Verdi und anhaltender Tarifkonflikt

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg äußern scharfe Kritik an der Gewerkschaft Verdi. Andreas Schulz, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Verbände, bezeichnete den Streik als "unverhältnismäßig". Auch die BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe zeigte wenig Verständnis für den Arbeitskampf.

Verdi hingegen verteidigt die Maßnahme. Verhandlungsführer Jeremy Arndt sieht den Streik als "notwendigen Druck" auf die Arbeitgeberseite, um Fortschritte in den Verhandlungen zu erzwingen.

Drohen unbefristete Streiks?

Die Tarifverhandlungen zwischen BVG und Verdi laufen seit Wochen ohne Ergebnis. Die BVG hatte zuletzt eine Gehaltserhöhung von 13,6 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Verdi lehnte dies jedoch als "unzureichend" ab und fordert stattdessen:

  • 750 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten
  • Höhere Schichtzulagen
  • Eine Laufzeit des Tarifvertrags von nur 12 Monaten

Falls am Freitag keine Einigung erzielt wird, könnte es zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks kommen. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt hat bereits angedeutet, dass dieser Schritt nicht ausgeschlossen sei. Damit könnte sich der Nahverkehr in Berlin noch länger im Ausnahmezustand befinden.

 Quelle: RBB24