Mobilitätswandel in Berlin
Mobilitätswandel in Berlin, Foto: pixabay

Immer mehr Menschen in Berlin verzichten bewusst auf das Auto. Eine aktuelle Untersuchung der Technischen Universität Dresden belegt einen deutlichen Rückgang der Autonutzung in der Hauptstadt zwischen 2013 und 2023. Das Mobilitätsverhalten verändert sich – Fußwege, Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel gewinnen an Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis:

Anteil des Autoverkehrs sinkt deutlich

Zwischen 2013 und 2023 sank der Anteil des Autoverkehrs in Berlin um 8 Prozentpunkte. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden, auf 34 %. Auch Fahrräder wurden vermehrt genutzt, besonders in den Jahren bis 2018, danach stagnierte das Wachstum. Öffentliche Verkehrsmittel blieben mit 26 % stabil.

In absoluten Strecken gemessen dominieren Busse und Bahnen, sie werden für die längsten Distanzen verwendet. Autos landen auf Platz zwei, Fahrräder folgen. Fußwege bleiben auf kurze Entfernungen beschränkt.

Weniger Autos in kleinen Haushalten

Ein-Personen-Haushalte besitzen seltener ein Auto. Fast zwei Drittel der Alleinlebenden unter 65 Jahren sind autofrei. Bei Personen über 65 sind es 54 %. In Haushalten mit mehreren Personen liegt der Anteil ohne Auto nur bei 28 %, unabhängig vom Alter.

Der Besitz eines Autos nimmt generell ab. 2013 hatten noch 60 % der Haushalte in Berlin mindestens ein Auto, 2023 waren es nur noch 54 %. Trotz dieses Rückgangs sind Haushalte ohne Auto weiterhin in der Minderheit.

Nutzung des Autos bleibt gering

Nur 14 % der Berlinerinnen und Berliner fahren täglich oder fast täglich mit dem Auto. Im Gegensatz dazu gehen 47 % der Menschen täglich oder fast täglich zu Fuß. Öffentliche Verkehrsmittel werden von 28 % regelmäßig genutzt. Das Auto ist damit das am seltensten genutzte Verkehrsmittel im Alltag.

Am beliebtesten sind bei den Berlinerinnen und Berlinern ihre eigenen Füße, gefolgt vom Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Studie zeigt: Das Auto hat in der Hauptstadt an Attraktivität verloren.

Daten aus großer Langzeitstudie

Die Ergebnisse stammen aus der Untersuchung „Mobilität in Städten“, die das Marktforschungsinstitut Omnitrend im Auftrag der TU Dresden durchführte. In Berlin wurden zwischen Februar 2023 und Januar 2024 etwa 40.000 Menschen befragt. Ziel war es, das Mobilitätsverhalten in über 100 deutschen Städten zu erfassen.

Der Rückgang des Autoverkehrs in Berlin ist Teil eines langfristigen Trends, der sich über zehn Jahre entwickelt hat. Die Hauptstadt befindet sich im Wandel – hin zu mehr Nachhaltigkeit und Bewegung im Alltag.

 Quelle: RBB24