Spritzenangriffe in Club Matrix
Spritzenangriffe in Club Matrix, pexels/Foto illustrativ

Mehrere Frauen meldeten Verletzungen nach Clubbesuch in Berlin. Zwei Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Ermittlungen dauern an.

Inhaltsverzeichnis:

Unwohlsein und Schmerzen im Oberarm bei Clubbesuchern

In der Nacht zu Donnerstag mussten neun Menschen im Club Matrix in Berlin-Friedrichshain medizinisch versorgt werden. Wie die Polizei mitteilte, klagten mehrere Personen über plötzliches Unwohlsein. Zwei Frauen im Alter von 17 und 23 Jahren gaben an, Schmerzen am Oberarm zu verspüren. Die Betroffenen vermuteten, durch einen stichartigen Gegenstand verletzt worden zu sein. Nach ärztlicher Behandlung konnten Einstiche nicht ausgeschlossen werden.

Insgesamt wurden sechs Frauen vor Ort versorgt. Zwei von ihnen wurden zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Drei weitere Frauen berichteten über ähnliche Symptome. Keine der Betroffenen musste jedoch stationär aufgenommen werden.

Zwei Männer unter Verdacht nach Zeugenaussagen

Die Polizei nahm in der Nähe des Clubs zwei Männer im Alter von 35 und 44 Jahren fest. Die Festnahme erfolgte aufgrund von Zeugenaussagen. Bei der Durchsuchung der Verdächtigen wurden jedoch keine verdächtigen Gegenstände sichergestellt. Beide Männer wurden nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt. Trotzdem wird weiter gegen sie ermittelt, wie eine Sprecherin der Polizei gegenüber dem rbb bestätigte.

Videoauswertung und Zeugenbefragung laufen

Die Ermittlungen richten sich nicht nur gegen die beiden Verdächtigen, sondern auch gegen bislang unbekannte Personen. Die Polizei prüft mehrere Stunden Videomaterial – sowohl aus dem Club als auch aus dem Umfeld und aus sozialen Netzwerken. Zudem werden Zeugen wie Türsteher und weitere Clubbesucher befragt. Auch mögliche weitere Zeuginnen und Zeugen werden gebeten, sich zu melden.

Parallelen zu Vorfällen in Frankreich bei Fête de la Musique

Der Vorfall in Berlin erinnert an zahlreiche Meldungen aus Frankreich. Dort wurden beim Musikfestival Fête de la Musique am 21. Juni mehrere Frauen durch Stiche mit Spritzen verletzt. Nach offiziellen Angaben gingen Dutzende Anzeigen ein. Unklar bleibt bislang, ob die dabei eingesetzten Nadeln gefährliche Substanzen enthielten. Ergebnisse toxikologischer Untersuchungen stehen noch aus.

Ähnliche Fälle traten in der Vergangenheit wiederholt auf, auch außerhalb Frankreichs. Betroffen waren dabei vor allem Frauen. Immer wieder gab es Berichte über Angriffe mit Nadeln oder Spritzen in Clubs oder bei Großveranstaltungen. Dabei wurden mutmaßlich Substanzen injiziert, die die Opfer handlungsunfähig machen sollten.

Die Berliner Polizei geht dem aktuellen Fall mit Hochdruck nach. Eine Auswertung der Beweise und Aussagen soll zur Klärung beitragen. Die Ermittlungen laufen weiter.

Quelle: RBB24