Am Tag der Arbeit steht Berlin erneut im Fokus. Für den 1. Mai sind über 30 Demonstrationen und Kundgebungen angekündigt. Tausende Einsatzkräfte sollen für Sicherheit sorgen. Die Polizei reagiert auf mehrere Bedrohungsszenarien – darunter mögliche Amokfahrten und antisemitische Ausfälle.
Inhaltsverzeichnis:
- Barbara Slowik Meisel verstärkt Sicherheitsmaßnahmen in Berlin
- Einsatzkräfte, Konfliktmanager und Wasserwerfer
- Nahost-Konflikt prägt Demonstration vom Südstern nach Neukölln
- Demonstrationen in Kreuzberg, Grunewald und am Roten Rathaus
Barbara Slowik Meisel verstärkt Sicherheitsmaßnahmen in Berlin
Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel erklärte, dass umfangreiche Vorbereitungen getroffen wurden. Dabei habe man eng mit Bezirksämtern zusammengearbeitet. Ein zentrales Thema sei die Verhinderung von Fahrzeugattacken. Absperrelemente wie Oktablöcke wurden fest im Stadtgebiet installiert. Zusätzlich schützen Einsatzfahrzeuge die Demonstrationsrouten flexibel.
Auch der Luftraum wird überwacht. Unangemeldete Drohnenflüge sollen sofort gestoppt werden. Dafür steht der Polizei Technik zur Verfügung, mit der Fluggeräte sicher zur Landung gebracht werden können.
Einsatzkräfte, Konfliktmanager und Wasserwerfer
Rund 5.700 Polizisten sind am 1. Mai im Stadtgebiet im Einsatz. Davon stammen etwa 2.000 aus anderen Bundesländern. Bereits im Vorfeld wurden bekannte Gewalttäter angesprochen, um Störungen zu vermeiden.
Zur Deeskalation setzt die Polizei auf sogenannte Konfliktmanager. Dutzende dieser speziell geschulten Personen sollen aggressive Demonstranten beruhigen. Zusätzlich stehen zehn Lichtanlagen für kritische Punkte bereit. In Seitenstraßen wurden Wasserwerfer positioniert, um bei Eskalationen eingreifen zu können.
Nahost-Konflikt prägt Demonstration vom Südstern nach Neukölln
Bei der revolutionären 1.-Mai-Demo am Abend rechnen die Behörden mit mehr als 10.000 Teilnehmern. Besonders im Fokus steht die angespannte Lage im Nahen Osten. Laut Polizei wird der Demonstrationszug in zwei gegensätzliche Blöcke aufgeteilt: Ein pro-palästinensischer Block an der Spitze, ein israelfreundlicher am Ende. Diese Konstellation spiegelt Konflikte innerhalb der linken Szene wider.
Verfassungsfeindliche Symbole und Parolen, die etwa der Hamas zugeordnet werden, sind verboten. Die Polizei kündigte an, bei Verstößen sofort einzugreifen. Auch Themen wie die Situation der Kurden und die Verhaftung der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette werden thematisiert. Ein Redebeitrag von Klette soll verlesen werden.
Demonstrationen in Kreuzberg, Grunewald und am Roten Rathaus
Neben den politischen Demonstrationen finden weitere Aktionen statt. Im Görlitzer Park ist eine Protestparty unter dem Motto „Free Görli – Rave gegen den Zaun“ geplant. Ziel ist der Widerstand gegen geplante nächtliche Schließungen. Bereits mittags ziehen satirische Gruppen durch Grunewald.
Die traditionelle Gewerkschaftsdemo startet am Vormittag am Strausberger Platz und führt zum Roten Rathaus. Parallel treffen sich linke Gruppen am Abend am Mariannenplatz unter dem Motto „Take back the night“.
Die Polizei kündigte an, bei Straftaten konsequent einzugreifen und jede Versammlung eng zu begleiten.
Quelle: RBB24