Seit mehreren Tagen kämpfen mehrere Berliner Bürgerämter mit technischen Problemen, die zahlreiche Dienstleistungen einschränken. Besonders betroffen sind Anträge, die auf eine zentrale Datenbank zugreifen müssen.
Inhaltsverzeichnis:
- Martina Klement meldet Datenbankstörung im gesamten Stadtgebiet
- Marzahn-Hellersdorf und Tempelhof-Schöneberg arbeiten mit Papierformularen
- Cyber-Angriff auf berlin.de Ende April bleibt nicht folgenlos
- Wiederherstellung des Systems läuft – keine Entwarnung
Martina Klement meldet Datenbankstörung im gesamten Stadtgebiet
Eine stadtweite IT-Störung beeinträchtigt derzeit die Funktionsfähigkeit eines zentralen Fachverfahrens in Berliner Bürgerämtern. Nach Angaben des Büros der Digitalisierungs-Staatssekretärin Martina Klement liegt eine Datenbankstörung vor. Diese verhindert die Nutzung wichtiger Verwaltungssoftware, die für zahlreiche Vorgänge benötigt wird. Insbesondere bei der Ausstellung von Personalausweisen und Führerscheinen kommt es zu Verzögerungen.
Laut Behörden betrifft die Störung unter anderem die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg. Das sogenannte Fachverfahren ist dort zurzeit nicht zugänglich. Das bedeutet: Alle Dienstleistungen, bei denen Informationen digital in Datenbanken eingetragen werden müssen, können nicht bearbeitet werden.
Marzahn-Hellersdorf und Tempelhof-Schöneberg arbeiten mit Papierformularen
Trotz der Einschränkungen bleiben die Bürgerämter geöffnet. In Marzahn-Hellersdorf erklärte die Verwaltung, dass man auf alternative Bearbeitungsmethoden umgestiegen sei. Dienstleistungen, die nicht auf das digitale Fachverfahren angewiesen sind, werden weiterhin bearbeitet. In bestimmten Fällen greifen Mitarbeitende auf Papierformulare zurück und erfassen die Daten nachträglich, sobald das System wieder verfügbar ist.
Auch im Bezirk Tempelhof-Schöneberg wird improvisiert. Die technische Störung sei dort seit 6:30 Uhr morgens bekannt. Nur begrenzte Dienstleistungen sind aktuell möglich. Dazu gehören:
- die Ausgabe bereits fertiger Dokumente,
- die Annahme von Anmeldungen mit Unterlagen,
- sowie die Vereinbarung neuer Termine.
Cyber-Angriff auf berlin.de Ende April bleibt nicht folgenlos
Bereits Ende April wurde das Hauptstadtportal berlin.de Ziel eines Cyber-Angriffs. Die Attacke dauerte mehrere Tage und führte dazu, dass zahlreiche Webseiten der Berliner Verwaltung nicht erreichbar waren. Dazu zählten auch Seiten von Bezirksämtern, Senatsverwaltungen und Gerichten. Während dieses Ausfalls konnten Bürgerinnen und Bürger kaum Termine buchen.
Nach Angaben der Senatskanzlei handelte es sich bei der Attacke um einen sogenannten Überlastungsangriff. Dabei werden durch massenhafte Anfragen Server lahmgelegt. Ein Abfluss sensibler Daten wurde jedoch nicht festgestellt.
Wiederherstellung des Systems läuft – keine Entwarnung
Die Ursache der aktuellen Störung wird laut der Verwaltung weiterhin untersucht und behoben. Ein konkreter Zeitpunkt für die vollständige Wiederherstellung der Funktionalität wurde bisher nicht genannt. Der Berliner Senat arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung, um die Funktionsfähigkeit der Bürgerdienste baldmöglichst wiederherzustellen.
Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies weiterhin:
- Längere Bearbeitungszeiten bei Anträgen.
- Reduzierte Verfügbarkeit von Online-Terminen.
- Erhöhte Wartezeiten in den Bürgerämtern selbst.
Solange die digitale Infrastruktur gestört ist, müssen viele Anliegen verzögert bearbeitet werden. Die Situation zeigt erneut, wie anfällig zentrale Verwaltungsprozesse für technische Ausfälle und Cyber-Angriffe sein können.
Quelle: RBB24