Extreme Hitze in Brandenburg
Extreme Hitze in Brandenburg, Foto: pixabay

Brandenburg erlebt aktuell eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen bis zu 39 Grad. In fast allen Landkreisen gilt die höchste Waldbrandwarnstufe. Die Lage ist angespannt – Behörden, Feuerwehren und Hilfsorganisationen reagieren mit konkreten Maßnahmen. Auch Berlin hat Vorkehrungen getroffen, um besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen.

Uckermark, Elbe-Elster und Co. besonders betroffen

Die Waldbrandgefahr in Brandenburg erreicht nahezu flächendeckend die Stufe 5 – „sehr hoch“. Nur in wenigen Regionen wie Potsdam selbst liegt sie etwas darunter. Besonders gefährdet sind:

  1. Elbe-Elster

  2. Dahme-Spreewald

  3. Märkisch-Oderland

  4. Oberspreewald-Lausitz

  5. Teltow-Fläming

In Elbe-Elster musste ein Dorf evakuiert werden. Grund war ein schnell ausbreitender Brand bei anhaltendem Wind. Laut Raimund Engel, dem Waldbrandschutzbeauftragten, sei die Situation kritisch. Bei über 30 Grad und trockenem Boden lasse sich Feuer nur schwer eindämmen.

Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes

Am Mittwoch wird die Region Berlin-Brandenburg voraussichtlich den heißesten Tag des Jahres erleben. Der Deutsche Wetterdienst warnt für die Zeit zwischen 11 und 19 Uhr vor extremer Hitze und hoher UV-Strahlung.

Meteorologinnen und Meteorologen erwarten Temperaturen bis zu 39 Grad. Deshalb gelten folgende Empfehlungen:

  • Aufenthalt im Freien zwischen 11 und 16 Uhr vermeiden

  • Lange Kleidung und Sonnenschutz auch im Schatten

  • Hohe Flüssigkeitsaufnahme

  • Verzicht auf körperliche Anstrengung

Bereits am Dienstag stieg das Thermometer auf über 30 Grad. Für Donnerstag wird eine leichte Abkühlung erwartet, was die Lage etwas entspannen könnte.

Kirchen und öffentliche Räume als Schutzorte

In Berlin wurden zahlreiche Kirchen als sogenannte Abkühlungsorte benannt. Die evangelische Landeskirche bietet hiermit Schutz vor der Hitze – besonders für Wohnungslose und vulnerable Gruppen.

Geöffnete Kirchenräume sind u. a.:

  • Lindenkirche in Charlottenburg-Wilmersdorf

  • Passionskirche und Taborgemeinde in Kreuzberg

  • Marien-, Parochial- und Friedrichswerdersche Kirche in Mitte

  • Johanneskirche in Reinickendorf

  • Dorfkirche Kladow, Wicherkirche und St. Nikolai in Spandau

Auch Einrichtungen wie Nachbarschaftstreffs und Trinkbrunnen bieten Hilfe:

  • Lützowstraße 27 in Mitte

  • Über 240 Trinkbrunnen im Berliner Stadtgebiet

  • Zahlreiche Wasserspielplätze wie im Volkspark Mariendorf oder in Marzahn

Schutzmaßnahmen für die eigenen vier Wände

Bei starker Hitze steigen auch die Temperaturen in Wohnungen schnell an. Wer keine Klimaanlage besitzt, kann dennoch Maßnahmen ergreifen:

  • Nur nachts und frühmorgens lüften, tagsüber Fenster geschlossen halten

  • Wohnräume abdunkeln, z. B. durch Vorhänge oder helle Laken

  • Elektronische Geräte meiden, da sie zusätzliche Wärme erzeugen

  • Teppiche entfernen, da sie Hitze speichern

Ventilatoren bringen Bewegung in die Luft, ersetzen aber keinen Hitzeschutz. Besonders wichtig bleibt: viel Wasser trinken und möglichst im Schatten oder in kühlen Räumen aufhalten.

Waldbrandgefahr in Brandenburg am 2. Juli

Landkreis Gefahrenstufe
Uckermark Sehr hoch
Prignitz Hoch
Ostprignitz-Ruppin Sehr hoch
Oberhavel Sehr hoch
Barnim Sehr hoch
Märkisch-Oderland Sehr hoch
Havelland Hoch
Brandenburg an der Havel Sehr hoch
Potsdam Keine Angabe
Potsdam-Mittelmark Sehr hoch
Teltow-Fläming Sehr hoch
Dahme-Spreewald Sehr hoch
Oder-Spree Sehr hoch
Frankfurt (Oder) Sehr hoch
Elbe-Elster Sehr hoch
Oberspreewald-Lausitz Sehr hoch

In mindestens 15 Landkreisen gilt die höchste Warnstufe für Waldbrände. Nur Havelland und Prignitz liegen leicht darunter.

Lage bleibt angespannt

Die nächsten Tage bleiben für Brandenburg und Berlin kritisch. Feuerwehr und Katastrophenschutz stehen bereit, um Brände zu bekämpfen und betroffene Menschen zu unterstützen. Schutzräume, Abkühlungsorte und Informationsangebote werden ausgeweitet.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind angehalten, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und die Warnungen der Behörden ernst zu nehmen.

Quelle: RBB24