Waffenverbot
Waffenverbot, Foto: pixabay

Seit Mitte Mai gilt an zwölf Berliner Bahnhöfen ein befristetes Waffenverbot. Innerhalb von zwei Wochen wurden Tausende kontrolliert, Hunderte gefährliche Gegenstände sichergestellt und zahlreiche Straftaten aufgedeckt. Die Behörden bewerten den Einsatz als Erfolg. Auch die Berliner Landesregierung plant neue Maßnahmen im öffentlichen Nahverkehr.

Inhaltsverzeichnis:

Bundespolizei kontrolliert 2.000 Personen an Berliner Bahnhöfen

Zwischen dem Inkrafttreten des Waffenverbots und Ende Mai hat die Bundespolizei rund 2.000 Personen an zwölf Berliner Bahnhöfen kontrolliert. Bei 136 davon wurden gefährliche Gegenstände wie Messer, Reizstoffe und Schlagwerkzeuge sichergestellt. In 79 Fällen lag ein direkter Verstoß gegen das Waffenverbot vor.

Die betroffenen Bahnhöfe

Die betroffenen Bahnhöfe umfassen zentrale Verkehrsknotenpunkte wie Alexanderplatz, Hauptbahnhof, Warschauer Straße, Neukölln, Lichtenberg und Südkreuz. Auch Friedrichstraße, Ostbahnhof, Zoologischer Garten, Spandau, Gesundbrunnen und Ostkreuz sind Teil der Regelung. Das Verbot betrifft unter anderem Messer, Äxte, Pfefferspray, Baseballschläger und alle Arten von Schusswaffen.

220 zusätzliche Straftaten aufgedeckt

Neben den Verstößen gegen das Waffenverbot deckten Einsatzkräfte 220 weitere Straftaten auf. Darunter fielen auch 22 Fälle, in denen offene Haftbefehle vollstreckt werden konnten. Die Bundespolizei bewertet den temporären Einsatz daher als gelungen.

Die Allgemeinverfügung bleibt bis zum 30. Juni in Kraft. Bis dahin sollen die Kontrollen fortgeführt und die Sicherheitslage weiter beobachtet werden. Die Beamten sind täglich in wechselnden Schichten vor Ort, mit Fokus auf Stoßzeiten und Wochenenden.

Iris Spranger kündigt Ausweitung im Nahverkehr an

Innensenatorin Iris Spranger von der SPD kündigte an, dass ein dauerhaftes Waffenverbot im öffentlichen Nahverkehr beschlossen werden soll. Noch im Juni soll die Regelung den gesamten Bereich des ÖPNV in Berlin abdecken. Geplant ist, dass Waffen in folgenden Bereichen künftig verboten sind:

  • U- und S-Bahnen
  • Regionalzüge
  • Straßenbahnen
  • Busse und Fähren
  • Bahnsteige und Bahnhofshallen

Das Ziel sei laut Senat, eine eindeutige und rechtssichere Grundlage für ein Waffenverbot zu schaffen. Damit soll das Sicherheitsempfinden von Fahrgästen gestärkt und die Zahl gefährlicher Vorfälle gesenkt werden.

Maßnahmen sollen dauerhaft greifen

Die Bundespolizei zieht ein positives Zwischenfazit und sieht die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen. Der Berliner Senat will das temporäre Verbot als Grundlage für eine dauerhafte gesetzliche Regelung nutzen.

In der Kombination aus verstärkten Kontrollen und klaren rechtlichen Vorgaben sehen die Behörden ein wirksames Instrument gegen Gewalt und Bedrohung im öffentlichen Raum. Die nächsten Wochen sollen zeigen, wie nachhaltig der Effekt ist.

 Quelle: RBB24